Besonderheiten
Im Unterschied zu anderen Leitmodellen für die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft (z.B. die technokratischen oder dezisionistischen Modelle) betont das PEM die Wertbeladenheit von Zielen und Mitteln der Politik, gleichzeitig aber die Notwendigkeit des Einbezugs wissenschaftlicher Expertise. Entscheidend ist der kritische Blick auf die vielfältigen möglichen praktischen Auswirkungen von Politikoptionen: etwaige gravierende Nebenwirkungen und Unsicherheiten müssen unbedingt systematisch mitbedacht werden - was andere Modelle oft vernachlässigen.
Was ist so besonders am PEM-Ansatz?
PERSPEKTIVEN-EINBEZUG
Ideen werden gemeinsam erstellt von unterschiedlichsten Akteursgruppen – die Perspektiven werden in einem systematischen Verfahren integriert in die Erarbeitung von Lösungsoptionen.
WERTE
Tiefere Wertekonflikte werden nicht etwa umschifft, sondern unterschiedliche Wertvorstellungen spielen im Gegenteil eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung alternativer Zukunftspfade: diese Alternativen und analysierte Auswirkungen spiegeln diverse Wertvorstellungen wider.
WAS IST SO BESONDERS AM PEM?
UMSETZBAR-KEIT
Oft entstehen in Prozessen überambitionierte oder abstrakte Konzepte, die kaum umsetzbar sind. In unserem Verfahren hingegen sind konkrete (z.B. verwaltungstechnische) Konsequenzen von Ideen bei ihrer möglichen Umsetzung von Anfang an mitgedacht und zentral für die Bewertung dieser Ideen: Vermeidung von Luftschlössern…
Starker, sehr systematischer und umfangreicher Einbezug von verfügbarem Wissen unterschiedlicher Art aus der Forschung (durch Visualisierung etc. für Laien zugänglich gemacht), aber auch der Interessensgruppen, der politischen Institutionen und Verwaltung sowie der Bürgerinnen und Bürger (z.B. lokales Erfahrungswissen): der Komplexität der Problemlagen Rechnung tragen!
FACHWISSEN
Durch den schrittweisen, ergebnisoffenen wechselseitigen Lernprozess und den starken Wissenseinbezug stehen der Politik am Ende wohlfundierte und vielschichtig bewertete Handlungsoptionen zur Verfügung, die gesellschaftlich und wissenschaftlich gangbar und langfristig tragfähig sind – statt einhelliger, aber stark kompromisshafter Politikforderungen, die politisch eh meist wirkungslos bleiben.
ERKUNDEN VON ALTERNATIVEN
Statt bloßem Streitgespräch und allgemeiner Diskussion ermöglicht die starke Strukturierung des PEM-Verfahrens entlang der möglichen konkreten Auswirkungen (und ihrer Begründungen) von alternativen Zukunftspfaden eine ernsthafte Deliberation als einem Austausch von rationalen und emotionalen Gründen und der Wegfall des Konsenszwanges ermöglicht offenes Lernen und Austausch.