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Globale Umweltassesments

Das PEM findet nicht nur in Projekten auf lokaler Ebene (wie in Biesenthal) oder deutschlandweit (wie Ariadne) Anwendung, sondern ist auch als Leitfaden für globale wissenschaftliche Begutachtungsprozesse für die internationale Klima- und Nachhaltigkeitspolitik relevant. Das PEM-Verfahren floss in die strukturellen Überlegungen globaler Verfahren ein. Das PEM kann zum Beispiel als Rahmen für die Umsetzung von globalen Umweltgutachten einen bedeutenden Unterschied machen. Einerseits geschieht dies in Bezug auf die spezifischen Praktiken der Gutachten, einschließlich der Ziele und Methoden für die politische Analyse, andererseits bezüglich der Art der Kernaussagen und Schlussfolgerungen zu denen die Gutachten letztlich kommen: bietet man alternative Politikpfade an und erläutert deren diverse, gesellschaftlich relevante Auswirkungen?

IPCC WG III

Als prominentes Beispiel wirkte das PEM in gewissem Maße bereits in der Arbeitsgruppe III (WG III) des „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC). In einem Sonderbericht gab der IPCC bereits 2011 einen Überblick über alternative und sehr umstrittene Szenarien für die künftige Bioenergienutzung und untersuchte einige der praktischen Folgen der einzelnen Pfade. Und der fünfte IPCC Sachstandbericht von 2014 (WG III, unter der Leitung von Prof. Ottmar Edenhofer, der das PEM-Modell mitentwickelt hat) untersuchte die Auswirkungen alternativer Ambitionsniveaus für den Klimaschutz, anstatt etwa ein spezifisches Klimaschutzziel zu empfehlen oder umstrittene politischen Fragen zu vermeiden. Zu diesem Zweck wurden ausgefeilte Multiszenario-Analysen durchgeführt, die die Auswirkungen alternativer Strategien, Zeitpläne, Verzögerungen und Messgrößen sowie technologischer und anderer Annahmen auf die Klimapolitik im Allgemeinen und in bestimmten Sektoren untersuchen.

FOGEAM: Zur Zukunft globaler Umweltgutachten

Die “The Future of Global Environmental Assessment Making” (FOGEAM) Forschungsinitiative von MCC und dem UN Umweltprogramm (UNEP) 2013-17 beabsichtigte, aus den vergangenen globalen Umweltgutachten für die Zukunft zu lernen und die gewonnenen Erkenntnisse bei der strategischen Konzeption und Erstellung zukünftiger Gutachten durch Politik, Wissenschaft und andere Interessensgruppen zu berücksichtigen. Mit dem FOGEAM Projekt sollte die Entwicklung globaler Umweltgutachten und ihr Verhältnis zur Politik erforscht werden.

Im Rahmen dessen wurde 2014 ein ausführliches Arbeitspapier und ein kürzeres Dossier erarbeitet, um die UN zu ihren Umweltassesments zu beraten. Hierbei diente das PEM als Leitfaden für die Empfehlungen und vorgeschlagenen Veränderungen. Darüber hinaus entstand eine Sonderausgabe des Journals Environmental Science and Policy, in der der Nutzen und Implikationen von verstärkter Lösungsorientierung in GEAs diskutiert wird. Zusätzlich entstand ein hochrangiger Syntheseartikel in Nature Climate Change mit dem Titel „A road map for global environmental assessments”. Einige der Autor*innen arbeiteten außerdem zusammen am Artikel „Effectively empowering: A different look at bolstering the effectiveness of global environmental assessments“, in welchem Strategien zur Steigerung der Effizienz, Diversität und Kontextualisierung von GEAs diskutiert werden.

(Info-Quelle: https://www.mcc-berlin.net/forschung/kooperationen/unep.html, 29.08.22)

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